Geschichte des SKV Büdesheim 1945 bis heute Nach Ende des 2. Weltkrieges und der Besetzung durch die amerikanischen Streitkräfte war zunächst jeglicher Vereinsbetrieb verboten. Es bedurfte langer Verhandlungen mit den Besatzungsmächten, bis unter Beachtung entsprechender Anweisungen und Auflagen der damaligen Militärregierung Vereinsgründungen wieder erlaubt waren. Nach den Kriegsereignissen gehörte es mit zu den wichtigsten Aufgaben, die Gemeinschaft in der Freizeit zu pflegen und die Jugend in diese Gemeinschaft einzuführen. Die Freude an Sport, Musik und Kultur sollte wieder den gebührenden Platz im Leben der Menschen einnehmen. Unter diesen Gesichtspunkten wurde Ende 1945 der „Sport- und Kulturverein Büdesheim“ (SKV) als Rechtsnachfolger nachstehender Körperschaften ins Leben gerufen: - Turnverein Büdesheim 1887 - Turngemeinde Büdesheim 1898 - Gesangverein Frohsinn 1876 Glücklicherweise hielt die von den Mitgliedern der Turngemeinde unter schwierigen Bedingungen erbaute Turnhalle im Jahr 1911 allen Widrigkeiten stand. Daher konnte die Vereinsgründung in adäquaten Räumen durchgeführt werden. Nachdem man zunächst mit Turnen, Gesang und Fußballspielen begonnen hatte, folgten bald ein Spielmannszug und eine Badmintonabteilung. Weiterhin bildeten sich eine Abteilung Karneval und eine Theatergruppe. Letztere hatte jedoch nur kurze Zeit Bestand. An dieser Stelle sei noch zu erwähnen, dass auch das „Büdesheimer Laternenfest“ 1950 seinen Ursprung im SKV hat; denn es wurde von dessen Mitgliedern in der Turnhalle ins Leben gerufen. Durch die Einführung der Spartenselbstverwaltung 1954 sollten die Abteilungen selbstständiger und finanziell unabhängiger werden. Leider zeigte sich nach kurzer Zeit, dass auch diese Maßnahme nicht nur positive Seiten hatte. Trotzdem ist sie heute nicht mehr wegzudenken. Im Laufe der Jahre veränderte sich das Bild des Sport- und Kulturvereins. Die Fußballer verließen den Verein und gründeten 1966 den „FC 66 Büdesheim“. Die Gesangsabteilung wurde 1969 aufgelöst, und auch die Turnabteilung fand keinen Zuspruch mehr. Diese Entwicklung bewirkte einen erheblichen Mitgliederschwund, so dass beim 25-jährigen Jubiläum 1970 lediglich noch zirka 200 Mitglieder verzeichnet werden konnten. Größere personelle Veränderungen im Vorstand Anfang der 1970er Jahre bewirkten eine Neuorientierung und legten den Grundstein für einen Aufwärtstrend. Die Verpachtung des vereinseigenen Lokals 1971 bedeutete gleichzeitig die Auflösung der Wirtschaftskommission und den Verzicht auf einen Geschäftsführer für den Gaststättenbetrieb. Diese Maßnahme war unbedingt erforderlich, da die Bereitschaft der Vereinsmitglieder, das Lokal in Eigenregie zu bewirtschaften, schon lange nicht mehr gegeben war. Dass die „Pizzeria da Franco“ bereits seit 1981 Betreiber der Gaststätte ist, soll an dieser Stelle einmal betont werden. Weiterhin wurde der Turnbetrieb wesentlich umgestaltet und den Erfordernissen der Zeit angepasst. Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Abteilung „Majorettes“ – heute „Dance and More“ – ins Leben gerufen.  2002 startete der SKV mit einem kleinen vereinseigenen Weihnachtsmarkt auf dem SKV- Gelände. Durch die Individualität und das breite Angebot an Darbietungen erfreut sich dieser immer größerer Beliebtheit und findet seit 2006 an zwei Tagen im Dezember statt. Beschwerden der Nachbarschaft über Lärmbelästigung im Sport- und Veranstaltungsbetrieb, die dem Vorstand seit 2002 vorlagen, führten zu den Überlegungen, ob ein Neubau der Turnhalle an einem anderen Ort den Fortbestand des Vereinslebens ermöglichen würde. Die Auflage war die Errichtung einer Lärmschutzwand, die den Verein 150.000 Euro kosten sollte. Der Verein nutzte die Gelegenheit und entschied sich für einen Neubau. Dieser erfüllte die Lärmschutzauflagen, es entstand eine neue Toilettenanlage nebst drei Nebenräumen und ein barrierefreier Zugang zur Halle. Davon profitiert Alt und Jung. Die Kosten betrugen für den Verein 350.000 Euro und rund 2.000 Stunden an Eigenleistung. 2014 konnte die Einweihung gefeiert werden. Durch Initiative der Mitglieder wurde 2017 die Halle von innen renoviert und der Thekenbereich neu gestaltet. Eine neue Herausforderung für die Zukunft wird es sein, die Bausubstanz zu erhalten beziehungsweise zu verbessern und weitere Räumlichkeiten für das Vereinsleben auf dem eigenen Gelände zu schaffen. Heute ist der SKV Büdesheim der größte Verein Schönecks, hat rund 940 Mitglieder und mehr als 50 Übungsleiter in fünf Abteilungen. Er bietet ein breites Spektrum zur Gestaltung der Freizeit und der Erhaltung der Gesundheit. Lutz Edel